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Menschenhandel-Skandal erschüttert Vorarlberg

Ungarin lockte Landsfrau in Falle – Vier Monate Haft nach dramatischer Balkon-Rettung

Ein schockierender Fall von Menschenhandel hat das Landesgericht Feldkirch beschäftigt: Eine 45-jährige Ungarin muss vier Monate ins Gefängnis, nachdem sie eine Bekannte aus ihrer Heimat unter falschen Versprechungen nach Österreich gelockt und anschließend gegen ihren Willen festgehalten hatte.

Perfide Masche mit Online-Inseraten

Die Verurteilte hatte im Internet gezielt nach Frauen gesucht, die bereit waren, in Österreich als Prostituierte zu arbeiten. Mit verlockenden Angeboten – kostenlose Unterkunft, komplette Ausstattung, faire Gewinnaufteilung – köderte sie ihre späteren Opfer. Eine Frau aus ihrem Bekanntenkreis fiel auf die Masche herein und machte sich auf den Weg ins Ländle.

Doch die Realität war ein Albtraum: Keine Ausstattung, schlechte Bedingungen, gebrochene Versprechen. Als die Frau das Weite suchen wollte, wurde sie zur Gefangenen in der eigenen Unterkunft.

Dramatische Rettung durch Notdienste

Was folgte, glich einer Filmszene: Die verzweifelte Frau schrie vom Balkon um Hilfe, Passanten alarmierten die Einsatzkräfte. In einer spektakulären Aktion befreiten die Retter das Opfer über den Balkon – während die Täterin noch in der Wohnung war.

Vor Gericht spielte die Angeklagte die Unschuldige: Alles sei ein Missverständnis gewesen, die Frau habe Schlüssel gehabt, eine Rettung sei gar nicht nötig gewesen. Die Richterin durchschaute jedoch das Lügengespinst und verhängte zwölf Monate Haft, acht davon bedingt.

Organisierte Kriminalität nutzt Notlagen aus

Experten warnen: Dieser Fall ist nur die Spitze des Eisbergs. Kriminelle Netzwerke aus Osteuropa nutzen systematisch die Notlage von Frauen aus, die in ihrer Heimat keine Perspektive sehen. Mit geschickter Manipulation und falschen Hoffnungen werden sie in die Falle gelockt.

Die Behörden intensivieren ihre Bemühungen im Kampf gegen diese moderne Form der Sklaverei. Gleichzeitig appellieren sie an die Öffentlichkeit: Augen auf und verdächtige Situationen melden – nur gemeinsam kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden.

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