
Chamenei drängt die USA zum Abzug aus dem Nahen Osten
Ajatollah Ali Chamenei, der oberste Führer des Iran, hat in einer aktuellen Ansprache in Teheran die USA aufgefordert, sich aus dem Nahen Osten zurückzuziehen. Inmitten laufender Verhandlungen über das iranische Atomprogramm erklärte Chamenei: „Mit der Entschlossenheit von Nationen der Region muss Amerika die Region verlassen und wird sie verlassen.“ Seine Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Spannungen im Nahen Osten, insbesondere in Bezug auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas, zunehmen.
Kritik an US-Politik und Israel
Chamenei nutzte die Gelegenheit, um die Unterstützung der USA für Israel im Kontext des aktuellen Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen zu kritisieren. Er warf der US-Regierung vor, die Situation in Gaza zu verschärfen, indem sie militärische und finanzielle Hilfe für Israel bereitstelle. „Trump hat behauptet, er wolle mit Macht Frieden erreichen, aber er hat gelogen“, sagte er und bezog sich damit auf die Politik der Vorgängerregierung. Chamenei forderte zudem eine radikale Veränderung der politischen Landschaft und erklärte, dass Israel „ausgerottet werden“ müsse.
In Reaktion auf diese Aussagen hatte der US-Präsident Donald Trump am Dienstag bei einem Besuch in Saudi-Arabien die irakische Führung scharf kritisiert. Er warf ihr vor, die Ressourcen des eigenen Landes für die Finanzierung von Terrorismus und Gewalt im Ausland zu missbrauchen. Diese gegenseitigen Anklagen zeigen die komplexen geopolitischen Spannungen, die zwischen den beiden Ländern und ihren jeweiligen Verbündeten bestehen.
Verhandlungen über das Atomprogramm
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran sind nicht neu, doch sie haben durch die jüngsten Entwicklungen an Intensität gewonnen. Die Verhandlungen über ein neues Atomabkommen, die am 12. April unter Vermittlung des Oman begonnen wurden, sollen einen Weg finden, um den Atomkonflikt zu entschärfen. Der Rückzug der USA aus dem ursprünglichen Atomabkommen von 2015 unter der Trump-Administration im Jahr 2018 hat die Situation weiter verschärft. Trump hatte am Donnerstag angedeutet, dass Washington und Teheran kurz vor einer Einigung stünden, warnte jedoch gleichzeitig, dass „etwas Schlimmes passieren“ könnte, sollte der Iran nicht kooperieren.
Die laufenden Gespräche und die sich verschärfenden Rhetorik beider Seiten verdeutlichen die fragilen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran. Während die internationalen Bemühungen um eine diplomatische Lösung fortschreiten, bleibt die Frage, ob die beiden Nationen in der Lage sind, einen konsensfähigen Rahmen zu finden, um die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten zu lösen.
Quelle: https://orf.at/stories/3393917/

