
Bodenoffensive in Gaza steht kurz bevor
Berichten zufolge kommt es im Norden des Gazastreifens zu heftigen Angriffen der israelischen Armee. In sozialen Netzwerken wurden Videos und Bilder der Opfer der Angriffe verbreitet. Nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden erneut Wohnhäuser zerstört. Bereits am Donnerstag berichteten palästinensische Quellen von Dutzenden Toten infolge israelischer Angriffe.
Die israelischen Streitkräfte bestätigten die Angriffe am Freitag und erklärten, dass in den vergangenen Tagen mehr als 150 „Terrorziele“ im gesamten Gazastreifen angegriffen worden seien. Dazu gehörten unter anderem Stellungen für Raketen und operative Zentren von militanten Gruppen. Im Rahmen der Luftangriffe wurden die Bewohner der Stadt Beit Lahija durch Flugblätter aufgefordert, sich in den Süden des Gazastreifens zu begeben. Anwohner berichteten von israelischen Panzern, die sich in Richtung Chan Junis bewegten.
Laut der israelischen Nachrichtenseite Ynet plant die israelische Armee, weitere Truppen in den Gazastreifen einzusetzen. Auf Anfrage äußerte sich die israelische Armee zunächst nicht zu diesem Bericht, jedoch hatte die Regierung kürzlich eine Ausweitung des militärischen Einsatzes angekündigt. Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, Israel werde in den kommenden Tagen mit voller Kraft im Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu zerschlagen und die Offensive zu beenden.
US-Präsident Trumps Äußerungen und Pläne zur Umsiedlung
Mitte der Woche hatte Netanjahu betont, dass die Offensive auf die Zerschlagung der Hamas abzielt. Diese Aussagen wurden von einem Bericht unterstützt, der besagt, dass die neue Bodenoffensive möglicherweise erst nach dem Ende der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump beginnen wird. Trump beendete am Freitag seinen mehrtägigen Besuch in der Golfregion, ohne einen Stopp in Israel einzulegen. Vor seiner Abreise äußerte er, dass die Situation im Gazastreifen sehr ernst sei und viele Menschen unter Hunger und Not leiden würden.
Zudem berichtete NBC News, dass die US-Regierung an einem Plan zur dauerhaften Umsiedlung von bis zu einer Million Menschen aus dem Gazastreifen nach Libyen arbeite. Gespräche mit der libyschen Führung seien bereits im Gange. Im Gegenzug könnte die US-Regierung Milliarden Dollar freigeben, die vor Jahren eingefroren wurden. Libyen ist seit Jahren von Chaos und Gewalt geprägt, und die Regierung in Tripolis steht im Machtkampf mit einer Gegenregierung im Osten des Landes.
Die jüngsten Überlegungen zur Umsiedlung von Palästinensern haben international für scharfe Kritik gesorgt. Viele befürchten, dass eine neue israelische Militäroffensive die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen könnte. Seit dem Ende der Waffenruhe im März hat Israel keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen zugelassen, da es der Hamas vorwirft, Hilfsgüter zu verkaufen, um ihre militärischen Aktivitäten zu finanzieren.
Humanitäre Krise und Hilfslieferungen
Die Vereinten Nationen sowie zahlreiche Hilfsorganisationen warnen seit Wochen davor, dass das Fehlen von Hilfe eine Hungersnot im Gazastreifen zur Folge haben könnte. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sprach kürzlich von einer ethnischen Säuberung angesichts der Angriffe und möglichen Umsiedlungen von Palästinensern.
Vor Kurzem beschloss Israels Sicherheitskabinett, Hilfslieferungen in den Gazastreifen unter einem neuen Mechanismus wieder zuzulassen. Berichten zufolge sollen die Hilfsgüter nur noch von wenigen Stand
Quelle: https://orf.at/stories/3393837/

